Grillen ist unverzichtbarer Bestandteil jedes Sommerfestes, findet aber mittlerweile auch ganzjährig immer mehr Freunde. Angrillen am Neujahrstag? Warum nicht, wenn das Wetter mitspielt. Aber welcher Grill ist der richtige? Unzählige Varianten werben um die Gunst der Grillmeister. Die optimale Lösung hängt von Budget und Einsatzzweck ab.
Marktführer Holzkohle
85 % der Deutschen grillen klassisch über Holzkohle. Einen Kohlegrill gibt es bereits für wenig Geld. Wenn genügend Fläche im Garten oder auf der Terrasse zur Verfügung steht, ist er eine gute Lösung. Für den Balkon ist der dagegen nicht geeignet und in Mietwohnungen oft auch verboten, erstens wegen der Brandgefahr, zweitens weil die Nachbarn durch Rauch und Ruß belästigt werden könnten. Allerdings will der Umgang mit einem Holzkohlegrill gelernt sein. Das Brennmaterial muss richtig geschichtet sein, um rasch die richtige Betriebstemperatur zu erreichen und dabei auch noch unterschiedliche Temperaturzonen zu erhalten. Auch das Anzünden ist nicht trivial. Hierzu gibt es verschiedene Techniken und Hilfsmittel. Zwanzig bis dreißig Minuten dauert es auf jeden Fall, bis die Kohle durchgeglüht ist und das Grillgut aufgelegt werden kann. Die Belohnung für die Mühen mit der Holzkohle ist der typische Geschmack, der durch den Rauch entsteht.
Der Gasgrill – bequem und sicher
Ein Gasgrill ist in der Anschaffung teurer als ein Holzkohlegrill. Der Preisunterschied relativiert sich aber, wenn man die Brennstoffkosten einrechnet. Ein typischer Gasgrill verbraucht etwa 150 Gramm Gas pro Brenner und Stunde, wenn er mit voller Leistung arbeitet. Mit einer kleinen Gasflasche (fünf Kilogramm) betreiben Sie also zwei Brenner knapp 17 Stunden lang bei Volllast. In der Praxis erreichen Sie aber deutlich längere Laufzeiten – acht bis zehn Abende sollten drin sein. Die Kosten für die Gasfüllung (ohne Flaschenpfand) bewegen sich um 1,- Euro pro Abend. Der Kauf einer Flasche mit acht oder elf Kilogramm lohnt nur für große Grills. Größere Flaschen sind schwer und schränken damit die Mobilität ein. Seine Vorteile spielt der Gasgrill vor allem in der leichten Bedienung aus. Zwar sind die Grillzonen durch die Anordnung der Brenner vordefiniert und damit nicht so flexibel wie beim individuellen Aufschichten von Kohle. Dafür lässt sich das Gas aber mit einem elektrischen Funken sicher entzünden und die Flamme durch einen Drehknopf jederzeit schnell regulieren. Nach ein paar Minuten ist der Grill auf Temperatur und bereit für das Grillgut. Rauch und damit auch Ärger mit den Nachbarn gehen gegen null, dafür fehlt aber die rauchige Geschmacksnote.
Elektrisch grillen auf dem Balkon
Elektrogrills sind ebenso einfach zu bedienen wie Gasgrills, allerdings sind sie für den Außenbereich eher ein Notbehelf, wenn andere Grills nicht erlaubt sind. Bei einsetzendem Regen sollten sie sofort vom Strom getrennt werden. Achten Sie beim Kauf auf mindestens 1.000 Watt Leistung. Einige Elektrogeräte können Holzkohle-Aroma per Infusor künstlich erzeugen.
Bild: Bigstockphoto.com / dolgachov